Das Betriebssystem (OS) ist einer der wichtigsten Parameter, die Sie bei der Wahl eines Smartphones beachten sollten. Erst danach kommen die Eigenschaften, Funktionen und nicht zuletzt das Design. In diesem Artikel finden Sie die wichtigsten Informationen über die einzelnen Betriebssysteme sowie deren Stärken und Schwächen.
Das von Google entwickelte Android-Betriebssystem ist die am weitesten verbreitete Plattform auf Mobilgeräten, egal ob es sich um Handys oder Tablets handelt. Dieses System findet man auf einer Vielzahl von Smartphones, von den billigsten bis zu Premium-Modellen.
Android ist ein offenes Betriebssystem und bietet nahezu unbegrenzte Individualisierungsmöglichkeiten – einige Anpassungen können mit den Standardeinstellungen vorgenommen werden, die meisten Modifikationsmöglichkeiten stehen im App-Store Google Play zum Download bereit.
Sie können nicht nur die graphische Oberfläche (zum Beispiel die Form von Symbolen, Einstellungen oder sogar der Themen der gesamten Benutzeroberfläche)abändern, sondern auch die Steuerungsart (zum Beispiel Berührungs-Gesten, Software-Keys usw. ).
Allerdings hat die Offenheit des Systems auch Nachteile. So sind Smartphones mit diesem OS anfälliger gegen Viren und schädlicher Software. Daher empfiehlt es sich, ein Antivirusprogramm zu verwenden und beim Surfen und Herunterladen von Apps von unbekannten Herausgebern vorsichtig zu sein.
Das Android-Betriebssystem verwenden zum Beispiel die folgenden Smartphones:
Die Sorge, dass es an digitalen Inhalten für Android mangeln könnte, ist völlig unbegründet. Der Online-Dienst Google Play Store bietet derzeit rund 3,48 Millionen Apps und Spiele (Stand: Q1 2021). Darüber hinaus können viele von ihnen kostenlos heruntergeladen werden.
Eine Untugend einiger Telefonhersteller ist, viele Anwendungen aus ihren Add-Ons vorzuinstallieren. Solche Anwendungen müssen nicht immer schlecht sein, manchmal verbessern sie sogar die Funktionalität vom Android selbst. Andererseits duplizieren sie häufig die Apps von Google oder es handelt sich um kommerzielle Anwendungen und Spiele - dies wird als “Bloatware“ bezeichnet, das heißt redundante Anwendungen. Die meisten Hersteller installieren jedoch vor allem nützliche Anwendungen vor und es ist häufig möglich, sie zu deinstallieren.
Eine Schlüsselfunktion kommt im Android den integrierten Google-Diensten zu - z. B. Google Mail, Google Drive Cloud-Speicher, Chrome-Browser oder Google Maps und anderen. Wenn Sie diese Apps benutzen, werden Sie sich sicherlich freuen, dass sie auf allen Android-Handys bereits vorinstalliert sind.
In letzter Zeit ist jedoch ein Problem mit der chinesischen Firma Huawei aufgetreten. Wegen Handelssanktionen kann diese Marke die Google-Dienste nicht verwenden und bietet deshalb Android in der sogenannten Open-Source-Form an - ohne Anwendungsunterstützung und Verbindung mit Google. Google Play Store, Google Mail usw. wurden deshalb durch die eigene Schnittstelle Huawei Mobile Services und eigene Anwendungen ersetzt.
Das iOS-Betriebssystem ist nur auf iPhones zu finden. Die Marke Apple legt bei seiner Software besonderen Wert auf Benutzerfreundlichkeit und Einfachheit. Sie setzt auch auf Design und eine nahtlose Zusammenarbeit mit anderen Produkten dieser Marke. Die iOS-Bediennung ist also sehr angenehm, einfach und intuitiv.
iOS ist ein geschlossenes Betriebssystem, was eine größere potenzielle Sicherheit als bei dem offenen Android bedeutet. Andererseits kann man in diesem System nur geringfügige Änderungen am Design oder an der Funktionalität des Systems vornehmen. Viele Einstellungen können vorgenommen werden, aber im Gegenteil zum Android ist es im iOS zum Beispiel nicht möglich, das Farbthema des gesamten Systems, Steuergesten usw. zu ändern.
Das iOS-Betriebssystem verwenden zum Beispiel die folgenden Smartphones:
Wie beim Android können Sie im AppStore eine Vielzahl von Apps oder Spielen herunterladen. Ihr Angebot ist ungefähr das gleiche - im AppStore sind derzeit etwa 2 Millionen Apps verfügbar.
Auch das IOS ist mit anderen für die Apple-Plattform typischen Diensten eng verbunden. Das System bietet zum Beispiel iMessage für Nachrichten, FaceTime für Videoanrufe, iCloud für Daten und Synchronisierung von Telefoninhalten, einschließlich Kalender, Erinnerungen, Notizen und dergleichen.
Im Bezug auf die Unterschiede zwischen diesen Betriebssystemen können wir uns auf die folgenden Hauptpunkte konzentrieren:
Es ist bekannt, dass man in der Android-Schnittstelle buchstäblich alles anpassen kann. Desktop-Hintergrund, Anwendungssymbole und auch die Schnittstelle selbst oder ganze Anwendungen können angepasst werden. Das iOS-Betriebssystem verfügt ebenfalls über eine breite Palette von Anpassungsmöglichkeiten, aber Android ist da schon etwas weiter.
Es wird allgemein angenommen, dass iOS-Handys schneller und reibungsloser laufen. Einer der Gründe ist, dass das iOS speziell für die Apple-Handys entwickelt wurde, sodass Sie auf ein Minimum an Softwareproblemen stoßen.
Man kann die Entwicklungsgeschwindigkeit aus zwei Perspektiven betrachten.
Wenn Sie sich fragen, wie schnell Sie ein Systemupdate erhalten, dann gewinnt Apple eindeutig. Auf iPhones erhalten Sie die neueste iOS-Version entweder sofort oder innerhalb von wenigen Wochen. Beim Android können Sie einige Monate lang warten, bei älteren Geräten kann das Warten bis zu einem Jahr dauern, und bei billigeren Modellen erhalten Sie überhaupt keine neue Version des Betriebssystems. Oft erhalten Sie nur Sicherheitspatches.
Aber wenn wir über die Entwicklung neuer Funktionen sprechen, dann gewinnt wahrscheinlich Android. Google lässt sich häufig von Funktionen anderer Handyhersteller und deren Add-Ons inspirieren und führt sie dann nach einiger Zeit ins reine Android ein.
Die beiden Schnittstellen sind in ihren Funktionen ähnlich. Natürlich können Sie von jedem Handy aus Anrufe tätigen, Nachrichten schreiben, im Internet surfen, und in den meisten Fällen sind auch die einzelnen Anwendungen ähnlich. Sie würden auch viele Ähnlichkeiten in der Benutzeroberfläche finden - sowohl Android als auch iOS bieten irgendeine Form von Benachrichtigungen und einen Überblick über die Handy-Funktionen. In den beiden Betriebssystemen können Sie auch einzelnen Anwendungen Sicherheitsberechtigungen erteilen, um dem Benutzer einen Überblick darüber zu geben, welche Anwendungen was verwenden.
Auch die Bedienung ist recht ähnlich, vor allem in letzter Zeit. Google hat bereits Gestensteuerungen in sein Android-System integriert, die denen auf iPhone Telefonen sehr ähnlich sind.
Wenn Sie vorhaben, zu dem anderen Betriebssystem zu wechseln, werden Sie sich wahrscheinlich in der Benutzeroberfläche ziemlich schnell orientieren. Das Verschieben von Daten und Anwendungen ist allerdings etwas komplizierter, insbesondere vom iOS aufs Android. Wenn Sie vom Android auf das iOS wechseln, begleitet Sie die ofizielle App Move to iOS, wenn Sie vom iOS auf das Android wechseln, verwenden Sie Google Drive. In dieser Cloud-Anwendung von Google sichern alle Ihre Daten und sie wird dann mit dem neuen Android synchronisiert.
Hier führt ganz deutlich das iOS. Der Grund dafür ist, dass es sehr viele Android-Handys gibt. Für die Hersteller wäre es also zu aufwändig, Systemupdates für die neuesten Flaggschiffe ung gleichzeitig auch für vier Jahre alte Handys der unteren Modelle zu gewähren. Daher erhalten die Android-Geräte nach der Veröffentlichung in der Regel zwei Jahre lang Systemupdates und bis zu 3 Jahre lang Sicherheitspatches. Dies gilt jedoch nicht für die billigeren Modelle, die nur Sicherheitsupdates erhalten und ihr Leben mit derselben Version des Betriebssystems beenden, mit dem sie es begonnen haben.
Die Marke Apple unterstützt ihre Geräte länger. Seit 2020 sendet das Unternehmen seine Software-Innovationen an bis zu 6 Jahre alte iPhones. So funktioniert das neueste iOS 15 zum Beispiel auch bei iPhone SE von 2016 und sogar auf dem iPhone 6S von 2015.
HINWEIS: Seien Sie sehr vorsichtig, wenn Sie Anwendungen aus anderen Quellen installieren. Niemand kann Ihnen garantieren, dass sie sicher sind.
Wenn Sie ein Android-Handy haben, ist die Installation externer Anwendungen kein Hexenwerk. Laden Sie einfach die Datei .apk herunter und diese startet dann die Installation der Anwendung. Standardmäßig ist die Option zur Installation aus nicht überprüften Quellen deaktiviert, aber um sie zu aktivieren, müssen Sie nur eine Option in den Einstellungen umschalten.
Apple-Telefone sind in dieser Hinsicht geschlossener, und sie sind so sicher wie möglich. Standardmäßig können Sie keine Anwendungen von externen Rechnern installieren. Aber natürlich haben die Leute wie immer einen Weg gefunden, das Verbot zu umgehen. Die Antwort lautet: Jailbreaking. Mit einem speziellen Programm können Sie bis zu den untersten Ebenen von iOS vordringen und die grundlegenden Sicherheitsfunktionen umgehen. Jailbreaking ist legal und oft sehr nützlich. Bei Softwarefehlern haben Sie jedoch möglicherweise keinen Anspruch.
Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Geräte mit purem Android funktionieren in den allermeisten Fällen reibungsloser. Man kann dies insbesondere bei günstigeren Smartphones erkennen. Darüber hinaus erhalten in Android One enthaltene Handys Prioritätsupdates. Wenn Sie also über ein neues Android-Update hören, wissen Sie, dass Sie zu den Ersten gehören, die es erhalten.
Auf der anderen Seite erweitern die Add-Ons häufig die Funktionalität des Handys, verleihen seiner Benutzeroberfläche ein neues Aussehen und sind auf die Handys des Herstellers abgestimmt. Das Problem tritt beim Freigeben von Updates auf. Der Hersteller kann mit der Arbeit an dem Add-On-Update erst nach der Veröffentlichung der neuen Android-Version beginnen, sodass Sie darauf mehrere Monate lang warten können.