Im März 2021 traten neue Energieetiketten in Kraft, deren endgültiges Format und Visualisierung 2019 von der Europäischen Kommission genehmigt wurde. Die ständige technische Entwicklung und insbesondere die verwirrende Bedeutung der "plus"-Zeichen haben eine Rückkehr zu den Klassen A bis G ohne Zusatzzeichen erforderlich gemacht. Wie sehen die neuen Energieetiketten aus und welche Änderungen wurden vorgenommen? Was erwartet die EU von den neuen Ökodesign-Verordnungen und was hat die Überarbeitung der Energieetiketten dem Durchschnittsverbraucher gebracht? Wir haben für Sie einen Überblick über die wichtigsten Informationen zusammengestellt.
Die Welt der Energieetiketten durchläuft spannende Veränderungen. Seit 2021 erleben wir eine Vereinfachung, die uns die Orientierung bei der Auswahl von Haushaltsgeräten erleichtert. Die verwirrenden Pluszeichen sind verschwunden, und die Energieeffizienz wird nun einfach von A bis G bewertet.
Wie geht es für uns weiter? Im Jahr 2024 wird es eine Neuigkeit geben - unsere Smartphones und Tablets werden ebenfalls ein eigenes Energielabel erhalten. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich diese Maßnahme auf den Elektronikmarkt auswirkt.
Auch die Gebäude werden nicht vergessen. Das Jahr 2030 wird ein Wendepunkt sein – neue Gebäude müssen nicht nur Energie sparen, sondern sie sogar selbst produzieren. Ob durch Solarpanels auf den Dächern oder durch gemeinsame Lösungen für ganze Stadtviertel, wir bewegen uns in Richtung autarker und umweltfreundlicherer Häuser.
Diese Schritte sind Teil einer großen europäischen Initiative für eine nachhaltigere Zukunft. Wenn Sie über den Kauf von Geräten nachdenken oder einen Neubau planen, sollten Sie diese Trends unbedingt im Auge behalten. Sie können Ihre Entscheidungen und auf lange Sicht auch Ihren Geldbeutel erheblich beeinflussen.
Energieetiketten geben an, in welche Energieeffizienzkategorie das Gerät fällt. Es handelt sich um ein umfassendes EU-weites System, mit dem Verbraucher ihre Elektrogeräte besser verstehen und die effizientesten leicht identifizieren können. Gleichzeitig werden die Hersteller zu Innovationen motiviert, die sowohl den Verbrauchern als auch der Umwelt zugute kommen.
Das Energiekennzeichnungssystem wurde 1995 eingeführt und hat sich als sehr erfolgreich erwiesen. Die verwendeten A+, A++ und A+++ Klassen, die durch das Update 2010 eingeführt wurden, sind jedoch im Laufe der Zeit verwirrend und unübersichtlich geworden. Die meisten neuen Produkte gehörten zu den höchsten Kategorien (A+, A++ und A+++), während es in den niedrigsten keine Produkte gab. Dies konnte die Verbraucher zu dem Glauben verleitet haben, dass sie mit dem Kauf eines A+-Geräts eines der effizientesten Produkte auf dem Markt erworben haben. In Wirklichkeit lag die Kategorie A+ jedoch nur an dritter Stelle der Effizienzklassen. Darüber hinaus verlangten die sich ständig verbessernden Technologien sogar die Hinzufügung einer vierten Klasse. Eine Änderung des Kennzeichnungssystems war daher unvermeidlich.
Um die Energieetiketten klarer und transparenter zu gestalten und die laufenden technischen Entwicklungen zu berücksichtigen, hat die EU daher eine Aktualisierung der Energieetiketten angekündigt.
Die Europäische Kommission hat neue Energieetiketten für 6 Gruppen von Geräten eingeführt (fünf Gruppen von Haushaltsgeräten und eine sechste, neue Gruppe von gekennzeichneten Produkten).
Die neuen Energieetiketten gelten seit dem 1. März 2021. Seit dem 1. September 2021 erscheinen neue Etiketten auf Lichtquellen.
Für manche mag es eine Überraschung sein, dass in der Liste der oben genannten Geräte neben Waschmaschinen und Wäschetrocknern auch die reinen Wäschetrockner fehlen. Nicht nur, dass der Wäschetrockner ebenfalls in die Kategorie „Waschen“ fällt, sondern viele Verbraucher kaufen ihn zusammen mit der Waschmaschine, und die unterschiedliche Kennzeichnung auf dem Energieetikett kann verwirrend sein. Doch ab dem 1. Juli 2025 wird sich dies ändern. Ab diesem Datum wird das neue Energieetikett für Wäschetrockner in Kraft treten, und die Verpackungen der Trockner müssen dieses Etikett bereits mehrere Monate vorher tragen.
Das ursprüngliche Energieetikett, das seit 2012 gültig war, erfüllte, wie bei anderen Geräten, allmählich nicht mehr seine Funktion und war kein objektiver Leitfaden beim Kauf eines neuen Wäschetrockners. Bei anderen Gruppen von elektrischen Geräten, wie zum Beispiel Heizkesseln und Klimaanlagen, wurde das aktuelle Energieetikett jedoch noch nicht geändert. Diese Änderung steht erst in den kommenden Jahren an.
Die Verbraucher interessiert sicher vor allem, wie die neuen Energieetiketten aussehen und wie sie sich von den alten Etiketten unterscheiden.
Die Hauptänderung besteht darin, dass die Klassen A+, A++ und A+++ abgeschafft wurden und die Skala wieder von A bis G reicht. Neu ist, dass das energieeffizienteste Produkt mit der Klasse „A“ gekennzeichnet wird und das am wenigsten energieeffiziente Produkt mit der Klasse „G“. Änderungen in der Skala sowie neue Vorschriften zur Messmethodik führten dazu, dass die derzeit energieeffizientesten Produkte, die noch mit den Klassen A+, A++ oder A+++ ausgezeichnet waren, nach den Änderungen nun in den Klassen B bis D zu finden sind. Das neue System bietet somit ausreichend Raum für weitere technologische Entwicklungen und die Möglichkeit, dass Geräte über viele Jahre hinweg in höhere, noch energieeffizientere Klassen aufsteigen können.
Die Energieetiketten geben je nach Gerät nicht nur den Stromverbrauch an, sondern auch weitere energetische und nicht-energetische Informationen, wie zum Beispiel den Wasserverbrauch pro Wasch- oder Reinigungszyklus, die Lagerkapazität, die Geräuschbelastung und so weiter. Intuitive grafische Symbole ermöglichen einen noch besseren Vergleich der Produkte und eine informiertere Auswahl. Bei Kühlgeräten finden Sie jetzt Informationen zum Volumen des Kühlschranks oder Gefrierschranks, während bei Weinschränken das Volumen nicht in Litern, sondern in der Anzahl der Flaschen mit einem Volumen von 0,75 Litern angegeben wird.
Die neue Messmethodik betrifft Geschirrspüler, Waschmaschinen und Kombi-Waschmaschinen mit Trockner. Bei diesen Geräten wird anstelle des Jahresdurchschnittsverbrauchs, der oft nicht mit der tatsächlichen Nutzung übereinstimmte, der Verbrauch pro 100 Wasch-/Spül-/Trocknungsvorgänge berechnet, was diese Angabe übersichtlicher und für den Verbraucher verständlicher macht. Der jährliche Verbrauch in kWh bleibt bei Kühlschränken, Gefriertruhen und Weinschränken erhalten, da diese Geräte 365 Tage im Jahr in Betrieb sind. Dennoch können sich die Werte auf den alten und neuen Etiketten unterscheiden, da auch hier die Messmethodik geändert wurde, die nun präziser ist.
Eine weitere Innovation ist die Einführung des Eco-Modus als Kennwert, bei dem der Wasserverbrauch, die Programmdauer, die Geräuschentwicklung und andere Parameter für Waschmaschinen, Geschirrspüler und auch Waschmaschinen mit Trockner gemessen werden. Der Eco-Modus wurde bei diesen Geräten als gemeinsamer Maßstab gewählt, anhand dessen der Verbraucher wichtige Werte der einzelnen Geräte übersichtlich vergleichen kann.
Eine sicherlich willkommene Neuerung ist die Möglichkeit des öffentlichen Zugangs zur Produktregistrierungsdatenbank namens EPREL , die den Verbrauchern eine noch genauere und detailliertere Vergleichsmöglichkeit der einzelnen Produkte bietet. Worum geht es? EPREL ist eine EU-Online-Datenbank, in der Hersteller verpflichtet sind, ihre Produkte, die seit dem 1. August 2017 auf den Markt gebracht wurden, zu registrieren, einschließlich der detaillierten technischen Dokumentation, die für die Überprüfung der Einhaltung der Vorschriften erforderlich ist. Die EPREL-Datenbank ermöglicht somit größere Transparenz und eine einfachere Überwachung der Einhaltung der neuen Rechtlinien.
Wie gelangt der Verbraucher zu diesen Informationen? Dafür dient der QR-Code, den man nun auf dem neuen Energieetikett findet. Durch das Scannen dieses QR-Codes mit einem Smartphone oder Tablet erhält der Verbraucher weitere nicht-kommerzielle Informationen über das betreffende Produkt. Es sind auch verschiedene Apps verfügbar, die dem Verbraucher bei der Kaufentscheidung helfen (zum Beispiel Berechnung der Amortisationszeit oder der Vergleich einzelner Modelle).
Die Änderung des Etikettierungssystems war für die Verbraucher ziemlich bedeutend. Der gesamte Etikettierungsprozess hatte mehrere Phasen und wurde von einer Medienkampagne begleitet, die auf die Bürger abzielte und Anfang 2021 gestartet wurde, also noch vor der offiziellen Einführung der neuen Etiketten.
Die Effizienz der Ressourcennutzung, die Reduzierung des Energieverbrauchs und die Begrenzung von Energieverschwendung gewinnen in der EU zunehmend an Bedeutung. Aus diesem Grund wurde das System der Energieetiketten auch durch die neue Ökodesign-Verordnung ergänzt.
Anfang Juli 2019 verabschiedete die Europäische Kommission ein Paket von 11 Verordnungen zum Ökodesign, die die gleiche Anzahl von Produktgruppen umfassen – 6 Produktgruppen mit geänderten und neuen Etiketten (Geschirrspüler, Waschmaschinen, Waschmaschinen mit Trockner, Kühlschränke, Beleuchtung, elektronische Displays, gewerbliche Kühlschränke) sowie 5 Produktgruppen, für die keine Etiketten vorgesehen sind (Elektromotoren, externe Netzteile, Leistungstransformatoren, Server, Datenspeicher und Schweißgeräte).
Die neuen Ökodesign-Vorschriften sollen die Kreislaufwirtschaft fördern und noch mehr Energie einsparen. Der Fokus liegt dabei vor allem auf der Reparierbarkeit der Produkte, ihrer einfachen Demontierbarkeit, der Verfügbarkeit von Ersatzteilen, der Möglichkeit zur Modernisierung und natürlich auf dem Recycling.
Die neuen Energieetiketten sind verständlicher und übersichtlicher. Sie bieten den Verbrauchern klarere und besser vergleichbare Informationen, was die Entscheidung beim Kauf eines neuen Geräts erleichtert. Ein weiterer Vorteil ist, dass das neue Etikettierungssystem mit dem technologischen Fortschritt Schritt hält, da es genügend Spielraum für Verbesserungen und Weiterentwicklungen der Energieeffizienz von Geräten lässt.
Nicht zuletzt trägt der Regelungskorpus der Energieetiketten wesentlich zu den langfristigen Zielen der EU im Bereich Energie und Klima bei. Interne Schätzungen der Europäischen Kommission gehen davon aus, dass die neuen Etiketten bis 2030 eine jährliche Energieeinsparung von 38 TWh erzielen könnten, was dem jährlichen Stromverbrauch von Ungarn entspricht. In Verbindung mit dem Paket von 11 Ökodesign-Verordnungen wird erwartet, dass diese Maßnahmen bis 2030 zusätzliche jährliche Energieeinsparungen von 94 TWh bringen, was mehr als dem jährlichen Stromverbrauch von Belgien und Luxemburg entspricht.
Es ist wichtig zu bedenken, dass jede Innovation letztlich den Endpreis des Geräts beeinflusst. Experten sind jedoch der Meinung, dass dies im Interesse des gesamten Marktes liegt. Der Kauf eines Geräts sollte als Investition in den eigenen Haushalt betrachtet werden, und es ist besser, mehr für ein Gerät mit niedriger Energieverbrauch und einer langfristigen Garantie auf Reparierbarkeit zu bezahlen, als für ein Gerät, bei dem wir zwar nur ein Drittel des Preises zahlen, dessen niedriger Preis sich jedoch automatisch in der Lebensdauer und den Betriebskosten widerspiegelt.
Wenn Sie den Kauf einer neuen Waschmaschine, Trockner, Kühlschrank, Fernseher oder eines anderen Geräts in Erwägung ziehen, werden Sie sicherlich aus unserem breitesten Angebot wählen, das durch erstklassigen Kundenservice und nützliche Bewertungen von Verbrauchern ergänzt wird.