Mit Makroobjektiven lassen sich Nahaufnahmen aus sehr kurzer Entfernung machen. Makroobjektive sind ideal geeignet, um Blumen, Insekten und andere kleine Objekte zu fotografieren. Damit lassen sich sogar Oberflächenstrukturen und andere Details erkennen, die man mit dem bloßen menschlichen Auge nicht erkennen kann. Ein Makroobjektiv ist im Grunde ein ganz normales Objektiv, es ist allerdings auf sehr kurze Entfernungen ausgelegt. mit einem Makroobjektiv lassen sich scharfe Bilder bei großer Blende und hoher Lichtstärke machen.
Mit Makroobjektiven lassen sich Nahaufnahmen beispielsweise von Gegenständen und Insekten machen. Da Makroobjektive über eine Brennweite von 90 bis 150 mm verfügen, sind Sie auch zur Porträt-Fotografie geeignet. Darüber hinaus kommen Sie häufig in der Landschaftsfotografie zum Einsatz. Das Anwendungsspektrum ist sehr groß. Nachteilig ist jedoch, dass die Fokussierung bei Makroobjektiven sehr langsam ist. Aus diesem Grund sind sie für Reportagen und Sportaufnahmen ungeeignet.
Nach welchen Kriterien wählt man ein Makroobjektiv aus?
Vergrößerungsverhältnis
Das Vergrößerungsverhältnis bei der Makrofotografie beträgt zwischen 1:1 und 30:1. Beispielsweise bedeutet das Verhältnis von 1:1, dass 1 Zentimeter des fotografierten Gegenstandes 1 Zentimeter auf der Oberfläche des Bildsensors einnimmt. Am gebräuchlichsten sind Vergrößerungen von 1:5 bis 1:2. Dazu verwendet man entweder Makroobjektive oder Objektivvorsätze, die zwischen Objektiv und Kameragehäuse eingesetzt werden.
Blende
Makroobjektive zeichnen sich in der Regel durch eine hohe Lichtstärke aus. Die Lichtstärke bezeichnet die Lichtmenge, die das Makroobjektiv auf den Bildsensor überträgt. Sie wird durch die Blendenzahl angegeben. Je niedriger die Blende ist, desto größer ist die Blendenöffnung. Bei Makroobjektiven liegt die Blende bei der kürzesten Brennweite bei etwa f/2,0. Hochpreisige Makroobjektive verfügen über Blenden von bis zu f/1,8.
"Crop-Faktor"
Ein weiteres Auswahlkriterium ist der sog. Crop-Faktor. Er gibt an, wie die Brennweite eines Objektivs an einer Kamera wirkt.
Sensor-Typ
Sensorgröße
Crop-Faktor
Vollformatsensor
36 × 24 mm
1
APS-C-Sensor (Nikon, Pentax, Sony)
23,6 × 15,6 mm
1,5
APS-C.Sensor (Canon)
22,2 × 14,8 mm
1,6
4/3 Zoll-Sensor
18 × 13,5 mm
2
iBeispiel: Ein Makroobjektiv mit einer Brennweite von 100 mm hat bei Verwendung mit einer Kamera mit Vollformatsensor eine Brennweite von 100 mm. Wird das gleiche Makroobjektiv jedoch mit einer Kamera mit APS-C-Sensor verwendet, so ergibt sich eine Brennweite in Höhe des 1,5-fachen - die Brennweite beträgt also 150 mm.
TAMRON AF SP 90mm f/2.8 Di Macro 1:1
Canon EF 100mm f/2.8 L IS USM Macro
M. ZUIKO DIGITAL ED 60mm f/2.8 Macro
Objektivbajonett
Ein Objektivbajonett dient zur Befestigung des Objektives am Kameragehäuse. Jeder Kamerahersteller hat ein eigenes Bajonett-System. Die verschiedenen Systeme sind nicht kompatibel, das Makroobjektiv eines Herstellers lässt sich deshalb nicht am Kameragehäuse eines anderen Herstellers befestigen, so ist es z.B. nicht möglich, ein Canon-Objektiv an einem Nikon Gehäuse zu befestigen.
Materialien
Qualitativ hochwertige Makroobjektive werden in der Regel aus Kunststoff in Kombination mit Metall hergestellt. Preisgünstige Objektive für Hobbyfotografen sind dagegen nur aus Kunststoff gefertigt, sie haben kompakte Abmessungen und ein geringes Gewicht - die Preise betragen zwischen 80 und 400 EUR. Objektive für anspruchsvolle Fotografen sind gegen Schmutz, Staub und Wasser resistent, die Preise dieser Objektive sind deutlich höher.
Filterdurchmesser
Für Objektive, auch für Makroobjektive, sind Filter mit Durchmessern von 40 mm bis 105 mm erhältlich. Bitte achten Sie beim Kauf auf den richtigen Filterdurchmesser des Innengewindes des Objektivs. Denn ein 67mm-Filter lässt sich beispielsweise nicht auf ein 58mm-Objektiv aufsetzen.
Praktisches Zubehör für die Makro-Fotografie
Wenn Sie sich kein teures Makroobjektiv zulegen möchten, so können Sie alternativ den Vergrößerungsfaktor Ihres Objektivs durch Makro-Frontlinsen, Zwischenringe und Umkehrringe erhöhen.
Makro-Frontlinsen werden am Außengewinde eines Objektivs befestigt. Damit ist es möglich, im kurzen Abstand zu fokussieren, wodurch ein höherer Vergrößerungsfaktor erreicht wird (Prinzip einer Lupe).
Zwischenringe werden zwischen Objektiv und Kamera eingefügt. Dadurch ist das optische System weiter von der Sensorebene entfernt und die Mindestfokussierentfernung wird verkürzt. Da Zwischenringe über keine optische Komponente verfügen, kommt es nicht zu Verzerrungen des Bildes.
Umkehrringe ermöglichen es, das Objektiv umgedreht auf dem Kameragehäuse zu montieren. Dadurch wird eine "Super"-Vergrößerung erzielt.
Abkürzungen und ihre Bedeutungen
Abkürzung
Bedeutung
Funktionen
IS, VR, OS
Bezeichnung für Makroobjektive mit integriertem Stabilisator
Ermöglicht die Aufnahme von Standbildern ohne Verwendung eines Stativs
USM, AF-S, SWM, HSM, STM
Objektive mit Ultraschall-Fokussiermotor
Schnelle, präzise und geräuschlose Fokussierung
ASPH, ASP, ASL
Asphärische Linsen
Objektive mit diesen Linsen sind kleiner, leichter und haben bessere optischen Eigenschaften
ED, APO, LD, AD
ED-Glas mit sehr geringer Dispersion
Bessere Bildschärfe und Korrektur von Farbfehlern (chromatische (Farb-)Aberration)
DX, EF-S, Di-II, DC
Objektive, die nur für DSLRs mit kleinem Sensor konzipiert sind
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